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Unterschiede: HD ready und Full HD Auflösung

Unterschiede: HD ready und Full HD Auflösung

Dieser Ratgeber soll helfen einige Unklarheiten in Bezug auf HD ready und Full HD (HD ready 1080p) zu beseitigen und deren Unterschiede aufzuzeigen. Das Label „HD ready“ wurde im Jahre 2005 von der EICTA ins Leben gerufen, um die bis dahin herrschende Verwirrung über die unterschiedlichen technischen Ausstattungsmerkmale von Fernsehern der neueren Generation auszumerzen. Dieses HD Label ist zurzeit das einzige Siegel in Europa, das eindeutig und herstellerübergreifend die minimalen Fähigkeiten von Fernsehgeräten ausweist. Die EICTA (European Information, Communications and Consumer Electronics Industry Technology Association) vereint über 32 nationale Elektronikverbände aus 24 Ländern und über 50 große Elektrounternehmen aus Europa, USA und Japan.

Hintergrund und Zertifizierungsprozess

Eine vernünftige Aufklärung der Endverbraucher war nötig geworden, da viele TV-Hersteller und Händler Displays als „HD-fähig“ auszeichneten, obwohl sie dies in Wirklichkeit nicht waren. Laut Alexander Oudendijk, dem Vizepräsident für Marketing bei Astra (der einzige Satelliten-Träger mit HDTV-Kanälen), waren Anfang 2005 über 70 verschiedene „nur angebliche“ HD-Geräte im Handel.

Mit der Einführung eines Zertifizierungsprozesses will die EICTA das Vertrauen der Kunden in die HD-Technik stärken bzw. nach den genannten ersten und irreführenden Aussagen ein solches Vertrauen bei den Endkunden überhaupt erst herstellen. Das neue Label soll Kunden bewusst machen: Wer auch in Zukunft hochauflösendes Fernsehen schauen möchte, benötigt ein Gerät mit eben diesem „HD ready“-Label. Die mit dem Zertifizierungsprozess verbundenen erhöhten Kosten soll der Kunde mit diesem Bewusstsein gerne in Kauf nehmen.

Ein EICTA-Lizenznehmer erhält für 1.000 Euro im Jahr das Recht, bis zu drei Marken mit „HD ready“ zu versehen. Eine Prüfung der technischen Erfüllung findet seitens der EICTA nicht statt; dies wird Dritten, insbesondere Fachzeitschriften, überlassen. Bei Verstößen gegen die Lizenzbedingungen, d.h. bei technischer Nichterfüllung der Anforderungen, sind jedoch bisher keine Strafzahlungen fällig geworden. Auch eine gerichtliche Klärung des Sachverhaltes liegt noch nicht vor. Allerdings ist davon auszugehen, dass Kunden in solchen Fällen zum Rücktritt vom Kauf berechtigt sind.

HD-ready und Full-HD Logos

Um die Unterschiede zwischen HD ready und Full HD Auflösung besser zu verstehen, ist es ganz hilfreich die jeweiligen Anforderungen der EICTA im Detail zu betrachten.

Anforderungen für das Label „HD ready„:

  • Analoger YPbPr HD Eingang
  • Digitaler HDMI oder DVI HD Eingang
  • Anzeige von 720p HD progressive (Vollbilder von 1.280 x 720 Pixel Auflösung bei 50 und 60 Hertz)
  • Anzeige von 1080i HD (Halbbilder von 1.920 x 1.080 Pixel Auflösung bei 50 und 60 Hertz)
  • Unterstützung der Kopierschutzvariante HDCP bei allen HDMI oder DVI Eingängen

Zusätzliche Anforderungen für das Label „HD ready 1080p„:

  • Alle Videoformate werden verzerrungsfrei dargestellt
  • Anzeige von 1080p und 1080i ohne Overscan, also eine 1:1-Abbildung aller Pixel
  • Anzeige aller Videoformate bei gleicher oder höherer Wiederholrate
  • Anzeige von 1080p HD (Vollbilder von 1.920 x 1.080 Pixel Auflösung bei 24, 50 oder 60 Hertz)

Die Auf­lö­sun­gen von HD ready und Full HD (HD ready 1080p) im Ver­gleich
HD-ready und Full-HD VergleichHD-ready und Full-HD Vergleich

Das wesentliche Merkmal ist hierbei die Anzeige von 1.080 vertikalen Pixeln. Die meisten derzeit im Handel befindlichen Geräte mit dem „HD ready“-Label sind LCD-Bildschirme mit Auflösungen von bis zu 1.280 x 720 oder 1.366 x 768 Pixeln bei 60 Vollbildern pro Sekunde. Videosignale im Zeilensprungverfahren, bei dem nur Halbbilder übertragen werden, müssen erst umgerechnet werden. Die Qualität der für diese Umrechnung notwendigen Gerätebausteine ist nicht spezifiziert und viele Fernseher offenbaren hier Schwächen.

Der Term „Full HD“ wurde von den Herstellern erschaffen, um dem Kunden zu signalisieren: Alle Auflösungen bis hinauf zu 1080p können physikalisch, also als individuelle Bildelemente und ohne Extrapolation, dargestellt werden. Dabei ist zu beachten, dass das Logo „Full HD“ lediglich eine Aussage über die Auflösung macht. In der Tat sind zahlreiche Fernseher mit „Full HD“ im Handel, welche die Auflösung 1080p nicht mit 24 Hertz darstellen können, sondern nur 50 oder 60, sodass das Bildmaterial erst umgerechnet werden muss. Bei 60 Hertz sorgt das oftmals für ein deutlich sichtbares Ruckeln. Aber ob diese „kinotypische“ Bildwiederholrate für den Kunden überhaupt erforderlich ist, muss dieser im Einzelfall selbst entscheiden.

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