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Streaming: PS3 Media Server Anleitung

Streaming: PS3 Media Server Anleitung

Die Playstation 3 ist viel mehr, als nur eine Spielkonsole. Richtig, denken viele, sie ist auch ein Blu-ray-Player. Aber eine der praktischsten Funktionen ist vielen unbekannt, andere meiden sie: Die PS3 kann Medien aus dem Netzwerk streamen. Neben dem passend betitelten „PS3Mediaserver“ gibt es noch eine Reihe unterschiedlich guter Softwarelösungen. Statt aber alle möglichen und unmöglichen Varianten auszuprobieren, wie aus der PS3 ein Mediaserver wird, machen wir es einfach: Wir geben eine möglichst knappe, einfache und eindeutige Anleitung wie der Mediaserver daheim mit der PS3 zur Wirklichkeit wird.

Was ist ein Media Server?

Bevor man weiß, ob man einen Medienserver braucht, muss man wissen, was das überhaupt ist. Hinter dem Begriff versteckt sich immer eine Anwendung, oder ein Gerät, das Medien über das Netzwerk bereit stellt. Die beliebteste Anwendung: Video vom PC über das Netzwerk auf den Fernseher streamen. Auch Musik und Fotos kann man übertragen. Praktisch ist das, weil man so die Daten zentral auf dem PC verwalten kann, und ohne Kopiervorgänge im Wohnzimmer auf alles direkten Zugriff erhält.

Das braucht man für den PS3 Media Server:

  • Eine Playstation 3. Jedes Modell funktioniert.
  • Einen PC. Der PC sollte direkten Zugriff auf die Medien haben, egal ob von einer internen oder externen Festplatte. Netbooks sind für Spezialaufgaben zu schwach: Je höher das Video auflöst, desto schneller muss der PC sein, um es ruckelfrei abzuspielen. Müssen Videos vor der Übertragung umgewandelt werden, sollte der Prozessor schnell genug sein.
  • Software. Ganz einfach: Unsere Testkandidaten PS3Mediaserver und TVersity Free Edition sind online gratis erhältlich.
  • Ein schnelles Netzwerk. Ganz sicher geht, wer ein Kabelnetzwerk einsetzt, das ist für alle Anwendungen schnell genug. Bei WLAN wird es schwieriger: Erstens muss die Funkqualität stimmen, zweitens sollten die Datenraten nicht zu hoch werden. In dicht besiedelten Gebieten mit viel Störquellen raten wir pauschal zu Kabel. Playstation 3 und PC müssen im Netzwerk eingebunden sein.

Schritt für Schritt: Aufbau des Media Servers

Sind alle Voraussetzungen erfüllt? Gut, dann los:

Wir beginnen mit dem PS3Mediaserver. Die wenigen wichtigen Unterschiede bei Verwendung von TVersity klären wir nachher.

Zuerst muss das Programm heruntergeladen werden. Die Installation sollte kein Problem darstellen: Einfach den Anweisungen des Installers folgen.

Einstellungsmöglichkeiten gibt es nur beim Speicherort. Während der flotte Installationsprozess läuft, starten wir schonmal die Playstation 3 und stellen sicher, dass in den Netzwerkeinstellungen (ganz links, unten) die Verbindung mit Mediaservern als möglich eingestellt ist.

Auf dem PC ist der Installationsprozess bestimmt fertig. Wir starten den PS3Mediaserver sofort. Nach einer kurzen Zeit der Suche sollte die PS3 jetzt automatisch gefunden werden.

Bevor wir mit dem Streamen anfangen, kommen wir aber an ein paar sinnvollen Einstellungen nicht vorbei. Wichtig: Die Änderungen immer mit einem Klick auf „Speichern“ (oben im Fenster) bestätigen!

Die allgemeinen Einstellungen ignorieren wir als Einsteiger. Sie sind nur interessant, wenn die Netzwerkverbindung nicht klappt.

Die Navigations- und Freigabeeinstellungen sind wichtig: Als Voreinstellung sind alle Laufwerke für den Mediaserver freigegeben. Das ist viel zu unsicher! Sobald wir hier mit dem grünen Plussymbol neue Ordner aussuchen, in denen nur unsere Medien gespeichert sind, verschwindet der Eintrag „Alle Laufwerke“. Ob die iTunes-Sammlung, Miniatursymbole der Videos, oder Dateiendungen angezeigt werden, ist eine Geschmacksfrage. Erst wenn alles bereits funktioniert, probieren Anwender mit Sinn für Ästhetik hier weiter.

Die Transkodierungseinstellungen sind ebenfalls wichtig. Links im Bildschirm kann man die Engines auswählen, die bevorzugt bei der Wiedergabe und Transkodierung eingesetzt werden sollen. Die allgemeinen Transkodierungs-einstellungen dienen vor allem der Feineinstellung, wenn das Video nicht flüssig und scharf auf dem Fernseher ankommt. Klickt man die Einträge in der linken Liste an, kommt man zu Einstellungen für die einzelnen Engines. Hier sollte man nur tätig werden, wenn spezifische Probleme bei der Wiedergabe auftauchen — etwa versetzter Ton oder Untertitel in der falschen Sprache.

Fassen wir zusammen: Bei den meisten Anwendern reicht die Installation des Programms, die Netzwerkeinstellung auf der PS3, und das Zuweisen der Medienordner unter „Navigations-/Freigabeeinstellungen“. Dann sollten die Streams schon funktionieren!

Mit TVersity ist es ähnlich einfach: Das Programm gibt sich allerdings vielseitiger und macht es Einsteigern damit manchmal etwas schwerer. Gleich zu Beginn müssen Anwender entscheiden, ob die Anwendung automatisch mit dem PC starten soll (Auto Start), ob das Youtube-Konto verknüpft werden soll, ob man eine Browser-Toolbar installieren will. Im Programm herrscht zudem anfangs wenig Übersicht, weil TVersity auch Medien aus allen Ecken des Netzes zusammenzieht und im „Guide“ präsentiert. Ob das Wesentliche funktioniert, verrät ein Klick auf „Status“ — steht unter „Devices“ die Playstation, besteht eine Verbindung. Wichtige Einstellungen findet man unter „Settings“. Anwender mit Englischkenntnissen dürften sich mit etwas Geduld ohne Hilfe zurechtfinden.

Nichts funktioniert? Häufige Probleme im Troubleshooting

Format wird nicht unterstützt: Die Transkodiereinstellungen können weiterhelfen. Hier sollte man eine andere primäre Engine ausprobieren, oder auf die fettgedruckte (primäre) Engine klicken und dort in die Einstellungen schauen. Versteht man dort nur Bahnhof, sollte man TVersity ausprobieren.

Ruckeln und Warten: Die Verbindung klappt meistens; aber danach fängt für viele der Stress an. Ruckelt das Video, hat es Aussetzer oder startet nicht, kommen viele Ursachen in Frage. Muss das Video transkodiert werden, ist vielleicht der Rechner zu langsam. Bei WLAN ist oft die Verbindungsqualität zu schlecht; vor allem wenn Auflösung und Datenrate des Videos sehr hoch sind. In den Transkodierungseinstellungen kann man alle CPU-Kerne zuweisen, damit der Rechner mit voller Power am Video arbeitet. Hier kann man auch die Bandbreite der Übertragung beschneiden, die Audio Bitrate herabsetzen und vieles mehr. Wer sich an die Einstellungen nicht herantraut, der sollte Videos dauerhaft in Formate umwandeln, die ohne Transkodierung von der PS3 verstanden werden und dabei die Bitrate nicht zu hoch ansetzen. Soll dabei auch die Qualität stimmen, sind immer ein Kabelnetzwerk und ein halbwegs flotter PC vonnöten.

Nichts gefunden: Mögliche Netzwerkeinstellungen können wir leider nicht im Einzelnen durchgehen, sonst wird aus diesem Artikel ein Buch. Sehr häufig helfen aber ganz einfache Schritte weiter: Nach der Mediaserverinstallation den Rechner neu starten. Die Playstation 3 einschalten, bevor die Anwendung auf dem PC gestartet wird. Sicher gehen, dass PS3 und PC bereits im Netz sind. Falls im WLAN nichts gefunden wird: Zumindest testweise mit Kabel probieren.

Sind Media Server wirklich so einfach?

Ja, wir wissen, dieser Artikel kratzt nur an der Oberfläche. Wer aber weiß, welche wichtigen Informationen wir hier ausgelassen haben, der ist ohnehin kompetent genug, den PS3 Media Server selbst zu installieren und einzurichten. Wer noch Tipps oder Fragen hat, kann die gerne bei uns abladen.

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