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Ratgeber: Satellitenschüssel ausrichten

Ratgeber: Satellitenschüssel ausrichten

Satellitenfernsehen klingt aus der Entfernung wunderbar einfach: Eine Satellitenschüssel, LNB und Receiver kaufen, irgendwie aufstellen, an den Fernseher klemmen, schon empfängt man hunderte Programme ohne laufende Kosten. Kinderspiel, oder? Nicht ganz. Die Montage und Ausrichtung der Sat-Schüssel überfordert viele Einsteiger. “Einfach nach Süden ausrichten” reicht nicht. Und mit etwas Pech ist das eigene Heim sogar ganz ungeeignet für die Aufstellung einer Sat-Schüssel. Wie man erfährt, ob man die Schüssel daheim installieren kann, was man dafür braucht, und wie die Ausrichtung funktioniert, das erklären wir in unserem kurzen Ratgeber.

Grundlagen

Die Sat-Schüssel muss in Deutschland nach Süden ausgerichtet werden, aber immer ein kleines bisschen anders. Diverse Hilfspogramme, Smartphone-Apps und Onlinerechner helfen, Azimut und Elevation richtig einzustellen. Hinter den schrecklichen Begriffen verstecken sich banale Bedeutungen: Azimut ist die waagerechte Ausrichtung der Satellitenschüssel von Norden aus nach rechts (Richtung Osten), Elevation ist die Neigung.

Zwei Dinge können schon vor dem Kauf der Schüssel alles kaputt machen. Erstens: Es gibt keine Möglichkeit, eine nach Süden ausgerichtete Schüssel aufzustellen, etwa weil alle Fenster der Wohnung nach Norden zeigen. Zweitens: Der Blick nach Süden ist nicht frei. Bäume und Häuser müssen doppelt so weit entfernt stehen, wie sie hoch sind — also mindestens zehn Meter weit entfernt bei fünf Meter Höhe.

Ist der Weg frei? Dann ist alles nur noch eine Frage der richtigen Vorbereitung. Am besten zu zweit muss man sich daran machen, die Sat-Schüssel an den gewünschten Ort zu montieren, fein einzustellen bis der Empfang optimal ist, und dann alles endgültig zu befestigen.

Man nehme:

  • Werkzeug zum Montieren — in aller Regel muss die Schüssel fest und stabil an Wand oder Boden verschraubt werden.
  • Etwas zu schreiben, Faser- oder Filzstift — Das Montieren und Feineinstellen klappt deutlich besser, wenn man die Ausrichtung auch mit einem kurzen Stiftstrich markiert. Außerdem wollen Sie Azimut und Elevation vorher notieren.
  • Kompass — Sie müssen recht genau wissen, wo Süden ist.
  • Fernseher oder Sat-Finder — Im Idealfall können Sie bei der Aufstellung auf den Fernseher schauen und das Bildschirmmenü erkennen. Sonst ist ein Sat-Finder empfehlenswert, der an die Antenne angeschlossen wird und die Empfangsqualität auf einer Skala oder als zunehmend lauten Signalton kennzeichnet.
  • Hilfe — Von der Anbringung der Antenne über die Feineinstellung hilft es ungemein, wenn man nicht allein arbeitet. Wer allein ist, sollte unbedingt viel Zeit und Geduld mitbringen. Und nicht ungeschickt sein.
  • Lappen — doch, ernsthaft. Ein Handtuch oder Waschlappen kommt für den berüchtigten Lappentest zum Einsatz.
  • Sat-Schüssel — wir gehen für diesen Ratgeber davon aus, das die gesamte Hardware vorhanden und richtig angeschlossen ist: Schüssel, LNB und Receiver.

Sat-Schüssel montieren — so geht’s

Montieren Sie die Schüssel mit ausreichend Platz für die Feineinstellung. Alles muss gut festgezogen sein, nur die Schrauben an der Schüssel sollten noch so lose sein, dass Sie ohne Mühe kleine Bewegungen durchführen können. Schalten Sie den Fernseher ein, stellen Sie im Bildschirmmenü des Receivers den angepeilten Satellit ein, gehen Sie sicher, dass alle anderen Einstellungen stimmen. Wechseln Sie auf einen Kanal, der eindeutig belegt ist, und der am besten eine nur auf dem richtigen Station liefert, zum Beispiel einen der Dritten. Den WDR finden Sie etwa auf 11836 MHz. Wechseln Sie dann auf dem Bildschirm zur Einstellung der Signalstärke. Alternativ dazu können Sie natürlich auch jetzt den Sat-Finder anschließen.

Jetzt kommt die Stunde des Helfers: Am besten lässt sich die Schüssel fein einstellen, in dem eine Person die Sat-Schüssel leicht dreht und neigt, die andere kommentiert, ob das Signal besser wird. Ist die ideale Position gefunden, markieren Sie die genaue Ausrichtung mit dem Stift. Gehen Sie auf dem Fernseher aus dem Bildschirmmenü, und finden Sie mit einem Sendersuchlauf heraus, ob Sie alles richtig gemacht haben.

Nun zum Lappentest! Ein leicht angefeuchteter Lappen auf dem LNB simuliert das Sauwetter, bei dem Sie wahrscheinlich vor allem Fernsehen wollen. Bei geschwächtem Empfang kann man genauer sehen, an welcher genauen Position das Signal am stärksten ankommt. Hier kommen wieder Sat-Finder, oder das Bildschirmmenü mit der Empfangsleistung zum Einsatz. Ist die optimale Stelle gefunden, schrauben Sie die Schüssel endgültig fest.

So bleibt die Schüssel schön

Ein paar einfache Vorsichtsmaßnahmen ersparen viel Ärger und Zusatzkosten. Achten Sie auf eine Befestigung mit rostfreien Schrauben, wenn Sie nicht sowieso in sechs Monaten umziehen wollen. Greifen Sie nicht zu den billigsten Antennen, sondern achten Sie zumindest auf eine gute Verarbeitung der Sat-Schüssel. Schließlich steht die Schüssel bei Wind und Wetter draußen. Verwenden Sie vor allem robuste, gut abgeschirmte Kabel, die nicht länger als nötig sind. Kontrollieren Sie nach den ersten Wochen, ob alles dauerhaft fest bleibt — nicht, dass der nächste Orkan die Sat-Schüssel vom Balkon reißt. Klären Sie im Zweifelsfall unbedingt vorher mit Nachbarn, Hausmeister oder Hausverwaltung, ob das Anbringen der Satellitenschüssel auch niemanden stört. Falls jemand sich Sorgen macht, dass Löcher die Hauswand zerstören, oder die Fassade verschandelt wird, kann eine Schüssel auf dem Dach die Lösung sein.

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