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Ratgeber: Analoge Sat-Abschaltung – was tun?

Ratgeber: Analoge Sat-Abschaltung – was tun?

Was passiert am 30.4.2012 um 3 Uhr morgens? Hier oder da sitzt ein Zuschauer vor dem heimischen Fernseher, und plötzlich fällt das Bild aus. Für immer. Denn zu dem Stichtag Ende April wird die analoge Signalübertragung des Satellitenfernsehens endgültig abgeschaltet. Das ist kein Grund zur Panik. Aber informieren sollte man sich schon. Wir erklären kurz die wenigen wirklich wichtigen Fakten: Wer überhaupt betroffen ist, was der Umstieg kostet, was er bringt, und wie man bequem umrüstet.

Analog, Digital, Astra, HDTV, HD+: Was ist was?

Wenn man sich nicht gerade brennend für Fernsehtechnik interessiert, dann verschwimmen ganz schnell Begriffe, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Auch die Werbung tritt nicht gerade als großer Aufklärer in Erscheinung. Dabei ist die Sache nicht besonders kompliziert: Bis vor wenigen Jahren wurde Fernsehen immer analog übertragen. Längst ist die Umstellung auf digitale Übertragungsverfahren in vollem Gange. Sie bieten generell das Potential, dass man mehr Inhalte in höherer Qualität ausstrahlt. In höherer Auflösung (also „HD“) müssen die Inhalte dabei aber nicht unbedingt vorliegen. Digitalfernsehen bietet eben nur die Möglichkeit, das zu tun.

Viele Millionen Zuschauer in Deutschland schauen per Satellit fern, also mit der Schüssel auf dem Dach, am Fenster oder am Balkon. Heute kann man das analog, oder digital tun. Beim digitalen Satellitenfernsehen gibt es jetzt schon mehr Programme und die Möglichkeit, HD-Fernsehen zu empfangen. Ist die sogenannte DVB-S2-Empfangstechnik vorhanden, schaut man einige öffentlich-rechtliche Sender ohne Mehrkosten in HD-Auflösung. Die Privaten dagegen machen HD-Fernsehen zum Bezahlservice. Die HD-Plus-Karte kostet jährlich 50 Euro und benötigt einen geeigneten Steckplatz an Fernseher oder Receiver.

So bereitet man sich auf die Analoge Satelliten-Abschaltung vor

Die Betreibergesellschaft Astra hat sich in Absprache mit europäischen Gremien und den deutschen Sendern auf den 30. April 2012 als Termin für die analoge Sat-Abschaltung geeinigt. Bis dahin hat jeder Zuschauer Zeit, umzurüsten. Oder muss man gar nicht umrüsten? Viele Zuschauer wissen das nicht. Aber die Lösung dieses Problems könnte nicht einfacher sein: Die Videotextseite 198 auf den Sendern ARD, ZDF, BR, RTL, ProSieben und Sat.1 fungiert als Testseite. Ganz oben steht dort in türkis, ob man schon digital (oder gar per Kabel) empfängt und nichts tun muss. Steht dort allerdings „Analoge Satellitenabschaltung“, muss die Technik erneuert werden. Aber welche?

lche Technik wird für die Umstellung auf Digital TV benötigt?

Die gute Nachricht zuerst: Die Schüssel kann bleiben. Nur ein bis zwei Teile müssen nachgekauft werden, um sich fit für digitales Satellitenfernsehen zu machen. Das DVB-S2-Empfangsgerät gibt es als Set-Top-Box. Soll ohnehin ein neuer Fernseher her, findet man im Handel Modelle mit integriertem DVB-S2-Receiver. Ob integriert, oder als eigene Box, der Receiver muss auf jeden Fall angeschafft werden.

Ob auch ein zweites Gerät erforderlich ist, hängt vom Alter des Signalumsetzers ab. Das auch LNB genannte kleine Kistchen an der Satellitenanlage muss auch High-Band empfangen können. Denn in diesem Frequenzbereich wird das digitale Fernsehen ausgestrahlt. Die meisten halbwegs aktuellen LNBs sind sogenannte „Universal-LNBs“ und damit in der Lage, Digitalfernsehen zu empfangen. Aktuell verkaufte LNBs haben praktisch immer den beruhigenden Hinweis, sie seien für HDTV, oder DVB-S2, oder den Digital-Empfang geeignet.

Digitales Satellitenfernsehen: So teuer ist es, kann es werden

Verwirrung herrscht um die tatsächlichen Kosten des Umstiegs auf digitales Satellitenfernsehen. Die fallen allerdings auch sehr unterschiedlich aus.

Ganz billig wird es, wenn man nur einen DVB-S-Receiver kauft — das können wir allerdings höchstens als Übergangslösung empfehlen. Weit unter 50 Euro fangen die ersten Modelle an. Runde 50 Euro sollte man dagegen mindestens einplanen, wenn man einen HD-fähigen Satellitenreceiver kauft, erkennbar an der DVB-S2-Unterstützung.

Der LNB kann billig sein, muss es aber nicht. Ganz einfache Modelle mit HD-Unterstützung starten bei etwas über 10 Euro, je nach Modell und Leistung sind aber auch 100 Euro schnell ausgegeben.

Wer heute auf Digitalfernsehen umsteigt, hat allerdings bestimmt auch HD-Fernsehen vor Augen. Das treibt die Kosten noch etwas weiter: Der Fernseher muss mindestens „HD ready“ sein. Und die Privaten lassen sich das HD-Fernsehen via Satellit gut bezahlen. Die HD-Plus-Smartcard kostet jährlich 50 Euro, außerdem muss der DVB-S2-Receiver oder der Fernseher selbst einen geeigneten CI-Plus-Slot zum Einstecken der Karte besitzen. Sonst schaut man ProSieben und RTL in derselben niedrigen Auflösung, wie immer. Eines ist Satellitenfernsehen aber auch bei all den möglichen Investitionen und laufenden Kosten immer noch: deutlich billiger als Kabelfernsehen und IPTV.

Scharfe Sicht aus dem Weltall

Die analoge Satellitenabschaltung nötigt viele Zuschauer, sich neue Empfangsgeräte zu kaufen. Das kann man schlimm finden, muss man aber nicht. Der Termin im Jahr 2012 ist im internationalen Vergleich eher spät, als früh. Und mit dem Umstieg auf digitale Übertragung haben die Zuschauer handfeste Vorteile: Hunderte neue Fernsehsender, und die Option auf neue optische Qualitäten mit HD-Fernsehen. Wer soviel fernsieht, wie die Deutschen, sollte sich da doch vielleicht eher freuen, als überschaubare Investitionen zu beklagen.

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