Sparsame Technik mit einem „grünen Touch“ wird längst den stromfressenden Geräten mit hohem Energielevel vorgezogen. Daher beglücken die TV-Hersteller den Verbraucher derzeit mit groß angelegten Werbekampagnen für angeblich „sparschweingerechte“ Flachbildfernseher. Doch der Teufel steckt, wie so oft, im Detail. Genauer betrachtet, sind LED-Backlights nicht automatisch mit einem geringen Energiebedarf gleichzusetzen. Zwar propagiert dies der Hersteller-Chor bei der IFA einstimmig und unermüdlich, aber: Richtig sparsam ist eine LED-Hintergrundbeleuchtung nur bei flächenförmiger Anbringung der Dioden hinter dem LCD-Panel.
Selbst dann bedarf es der lokalen Helligkeitsanpassung an den Bildinhalten, wie beispielsweise bei Philips, LG „direct LED“ und Sharp „Full LED“. Diese Anpassung sorgt dafür, dass helle Bildstellen strahlend wirken und dunkle Sequenzen gedimmt werden. Bei der seitlichen Display-Anbringung, dem „Edge-Backlight“, entfällt dieser Effekt. Nur eine Schirmverdunkelung ist möglich, hierfür sind aber auch gängige Kaltkathodenstrahler ausreichend.
Da LED-Fernsehern äußerlich nicht anzusehen ist, wie das Backlight angebracht wurde, kann ein genaues Durchsehen der schriftlichen Daten, mit der Suche nach Stichworten wie „edge“ und „direct“, langfristig geldbeutelschonend sein. Dennoch sind viele LED-TVs aufgrund einer verbesserten Paneltechnik sparsamer als ihre Vorgänger. Merkmal der Verbesserung ist eine höhere Lichtdurchlässigkeit der einzelnen Pixel, bei gleichzeitiger Energiereduzierung für das Backlight. Einfacher Spartipp am Rande: Generell führt eine leichte Minderung der Helligkeit zu einer verminderten Leistungsaufnahme eines Fernsehers und spart Strom.
Übrigens: Eine deutliche Kontrastverbesserung funktioniert ebenfalls nur bei einer flächigen Anordnung der LEDs. Die laut Hersteller bombastischen Kontrastwerte der „Edge-Typen“ beziehen sich auf die Dynamik zweier aufeinander folgende Bilder, die vom Zuschauer auch mit Adleraugen kaum bemerkt werden. Ein wirklich sichtbarer Pluspunkt der „Edge-Reihe“ sind aber die extrem dünnen Bauformen, bedingt durch die seitliche Anbringung der Leuchtdioden. Diese superflachen Modelle sind derzeit die publikumswirksamen „Eyecatcher“ auf der IFA in Berlin.