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Kaufberatung: Welcher Fernseher soll es sein?

Kaufberatung: Welcher Fernseher soll es sein?

HDTV ist da. Immer mehr Menschen schauen Blu-rays und empfangen HD. Auch die Fernseher haben Kinderkrankheiten abgeschüttelt und sind erschwinglich. Der ideale Zeitpunkt also, sich endlich einen der Flachmänner anzuschaffen. Aber welchen? Wer unvorbereitet ins nächste Kaufhaus spaziert, hat schlechte Chancen, einen Volltreffer zu landen. Das Angebot ist riesig, die Kriterien sind zahlreich. Wir geben einen einfachen Überblick und verraten, ob 3D das Geld wert ist, was Plasmafernseher heute noch von LED-TVs unterscheidet, und für welchen Sitzabstand man welche Bildschirmgröße braucht.

Viele Fragen, einfache Antworten.

Die größte Schwierigkeit bei der Entscheidung für und gegen bestimmte Fernseher liegt in der Fülle der Kriterien. Die Liste der Fragen ist mindestens so lang, wie die Liste der Fernseher im Handel. Die gute Nachricht: Alle Fragen kann man ganz leicht selbst beantworten. Wir verraten, wie das geht.

LCD, LED oder Plasma?

LED-Fernseher sind inzwischen das Maß der Dinge. In kleinen Displaygrößen sind sie praktisch konkurrenzlos. Aber auch LED-TVs sind LCD-Fernseher, nur mit einer anderen Hintergrundbeleuchtung. Besonders mit flächig hinter dem Panel angeordneten LEDs, auch Direct oder Full LED genannt, erreichen sie Spitzenkontrastwerte und bieten eine Bildqualität, die mancher ihnen nicht zugestehen wollte. Herkömmliche LCD-Fernseher werden seltener. Aber als Schnäppchen können sie sich noch lohnen.

Plasmafernseher sind noch lange nicht am Ende. Sie sind allerdings nur bei größeren Bildschirmdiagonalen ab 42 Zoll eine Alternative. Mit gesenktem Stromverbrauch, weniger Einbrenngefahren und der vollen HD-Auflösung sind sie für Käufer mit großem Wohnzimmer und gedimmtem Licht die erste Wahl. Gute Plasmafernseher liefern atemberaubend gute Bilder mit satten Schwarztönen und brillanten Farben.

Großer Sitzabstand = großes Display?

Viele Empfehlungen geistern durchs Netz, bei welchem Sitzabstand welche Bildschirmgröße optimal sein soll. Sogar wir haben einen Ratgeber für den optimalen Sitzabstand! Feste Formeln sind allerdings bestenfalls halbwahr. Schon vor dem HD-Fernsehen gab es Menschen, die im Kino gern vorn oder hinten saßen, oder die ganz unterschiedlich große Fernseher für angemessen hielten. Eine brauchbare und beliebte Faustformel: Der Sitzabstand geteilt durch 3 ergibt die richtige Bildschirmgröße. Noch besser sind persönliche Tests im echten Leben: bei Freunden, zur Not im Kaufhaus ungefähr den Abstand zum Fernseher einnehmen, den man zu Hause im Wohnzimmer hat.

Bei kurzem Sitzabstand sind kleine Fernseher sinnvoll. Zu große Displays ergeben bei manchen Zuschauern auf kurze Distanz Kopfschmerzen. Und landen noch Inhalte in niedriger Auflösung auf dem Fernseher, lindern kleine Displaygrößen das Leid ebenfalls. Denn auch bei starker Nachbearbeitung durch den Fernseher sieht das alte Fernsehen auf großen Displays eher bescheiden aus. Wer auf HDTV-Empfang umsteigt, gern Filme von Blu-ray schauen will, mit Xbox 360 oder der PS3 spielt, der profitiert von großen Bildschirmen.

Also: Nah an den Bildschirm heran kann, wer vor allem HD-Inhalte schaut. Wer auf absehbare Zeit Inhalte in SD-Auflösung schaut, dem bringen riesige Größen auch Nachteile.

Muss Full HD wirklich sein?

Full HD scheint eigentlich unnötig: Auch HD-Fernsehen wird vorerst nicht in der Full-HD-Auflösung 1080p, sondern in 720p oder 1080i ausgestrahlt. Und auch beim Gaming trifft man häufig die Mindest-HD-Auflösung 720p an. Wozu also die hohe Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten für den Fernseher?

Der beste Grund ist der Preis. Besonders in Größen über 32 Zoll findet man kaum noch aktuelle Geräte, die kein Full HD können. Für Full HD bezahlt man kaum noch einen Aufpreis. Und auch Signale mit einer Ursprungsauflösung von 720p können auf Fernsehern mit gutem Upscaling richtig gut aussehen. Außerdem ist damit zu rechnen, dass Full HD im Laufe der Jahre eben doch immer selbstverständlicher wird. Und Blu-rays bieten ohnehin Filme in 1080p. Damit gibt es keinen Grund mehr, nicht zu einem Full-HD-TV zu greifen.

Woran erkennt man ein gutes Bild?

Leider selten an der Präsentation im Kaufhaus, wo das Licht kalt, und die Geräte oft schlecht eingestellt sind. Ein gutes Bild wirkt ruhig, kontraststark und scharf. Abschließend beurteilen kann man die Qualität nur, wenn die Lichtverhältnisse mit denen zu Hause vergleichbar sind, wenn man verschiedene Signalquellen mit verschiedener Qualität ausprobieren kann (etwa Standard-Fernsehen und Blu-rays), und wenn man verschiedene Fernseher derselben Preisklasse vergleichen kann.

Durchaus möglich ist der Vergleich von Datenblättern. Aber nicht alle Herstellerangaben sind glaubwürdig. Leuchtkraft wird am besten in Candela pro Quadratmeter (cd/m²) angegeben, um vergleichbar zu bleiben. Der „dynamische Kontrast“ ist überhaupt nicht vergleichbar, auch der Blickwinkel wird nicht von allen auf die gleiche Art ermittelt. Neben dem Selbertesten sind unabhängige Tests und Erfahrungsberichte eine wichtige Informationsquelle.

Welche Tuner braucht der Fernseher?

Hier wurde Gott sei Dank nachgebessert, nur noch der genaue Blick auf das Datenblatt ist wichtig. Wir raten immer zu passenden HD-Tunern: DVB-C mit H.264-Unterstützung für Kabel, DVB-S2 für Satellitenfernsehen. Ein CI-Plus-Slot ist notwendig, falls auch Pay-TV-Inhalte geschaut werden sollen. Und andere Empfangswege sind fast irrelevant; DVB-T wird bisher nicht in HD ausgestrahlt.

Welche Fernseher sparen Strom?

Kaum ist „Green IT“ ein Modewort, sparen angeblich alle Fernseher. Wenn der Hersteller den Verbrauchswert in Watt nicht angeben mag, ist Misstrauen angebracht. Weil echte An-/Ausschalter leider immer noch selten sind, muss auch der Standby-Verbrauch beachtet werden.

Plasmabildschirme haben sich zwar gebessert, fressen aber immer noch vergleichsweise viel Strom. Die Krone der Sparsamkeit bietet LED-Beleuchtung. Und kleinere Bildschirmgrößen benötigen natürlich deutlich weniger Strom.

Welche Schnittstellen sind nötig?

Je mehr, desto besser. HDMI 1.4a ist die neue Norm, wichtig aber vor allem, wenn auch 3D-Inhalte geschaut werden sollen. Sonst reicht HDMI 1.3. Analoge Anschlüsse werden eigentlich nur noch dann gebraucht, wenn ältere Geräte zu Hause stehen. Das sollte man vorher schlicht überprüfen. Bei USB-Ports sollte man vorher schauen, was man damit anstellen kann; Medienwiedergabe oder gar -Aufzeichnung ist keine Selbstverständlichkeit.

Wer Medien über das Netzwerk streamen will, ist im Glück: Viele Fernseher besitzen einen LAN-Port und sind DLNA-zertifiziert, unterstützen also einen wichtigen Standard für Streaming im Heimnetzwerk. Auch Internetinhalte sind per Netzwerkkabel oder gar WLAN auf sogenannten Smart-TVs zu Hause. Wie das funktioniert, ist allerdings von Hersteller zu Hersteller verschieden.

Design ist keine Frage.

Wie ein Fernseher aussehen muss, entscheidet jeder am besten selbst. Richtig klobige HD-Fernseher gibt es kaum; dafür aber viele Vorstellungen, was schön ist. Wenn es extrem flach und edel aussehen soll, dann sind Fernseher mit Edge-LED-Beleuchtung das Nonplusultra; einige superflache Fernseher sind allerdings auch recht empfindlich. Wer auf gutes Produktdesign großen Wert legt, der muss sich den Fernseher vorher in natura anschauen. Und wem nicht egal ist, was er in der Hand hält, der mustert auch die Fernbedienung genauer.

Die dritte Dimension

Mit der Frage, wie gute 3D-Technik auf Fernseher oder Beamer aussehen muss, kann man ganze Ratgeber füllen. Genau das haben wir gemacht! Kurz gesagt sei, dass vor allem große Bildgrößen in dunklen Räumen nötig sind, damit der 3D-Fernseher nicht wie eine Puppenstube mit Kopfschmerzen aussieht. Und teurere Fernseher bieten auch deutlich bessere 3D-Lösungen. Schon das knappe Angebot macht 3D aktuell noch zum Nischengeschäft.

Und was soll man nun kaufen?

Die Entscheidung fällt jetzt hoffentlich leichter. Unser Tipp: Den Preisrahmen überlegen und für unsere Kriterien Prioritäten festlegen. Wer weiß, wozu er den Fernseher einsetzt, wie groß das Wohnzimmer und das Budget sind, und sich Zeit zum Vergleichen lässt, der muss kein Fachmann sein, um das richtige TV-Gerät für die kommenden Jahre zu erwischen.

Falls aber immer noch Fragen offen sind oder einige Punkte zu kurz gekommen sind, dann möchten wir Sie gerne ermuntern, unser Forum zu nutzen.

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