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DLP-Beamer: Alles über DLP-Projektoren

DLP-Beamer: Alles über DLP-Projektoren

Wer ein Heimkino einrichten will, kauft einen DLP-Beamer — schließlich wird die Technik ja auch im echten Kino eingesetzt. Logisch, oder? Nicht ganz. Zwar gibt es viele gute Gründe den DLP-Beamer anderen Technologien vorzuziehen, aber auch ein paar Nachteile, die Neukäufer kennen sollten. Ernste Konkurrenz kommt im billigen Segment von der LCD-Technik, Käufer mit dickem Geldbeutel können auch zu LCoS-Technologien greifen. Warum DLP trotzdem oft die beste Wahl ist, worauf man beim Kauf achten muss, und welche DLP-Beamer uns gerade besonders gut gefallen, klären wir in diesem Ratgeber.

So funktioniert ein DLP-Beamer

DLP steht für Digital Light Processing und ist eine eingetragene Marke von Texas Instruments. Erst seit den späten 1980er Jahren gibt es die Technologie. Entsprechend komplex funktioniert sie auch. Herzstück eines DLP-Beamers ist das DMD, das Digital Micromirror Device. Auf dem winzigen Chip befinden sich winzige Spiegel, die in einem Raster angeordnet sind. Während die Beamer-Lampe auf den DMD-Chip leuchtet, kippt jeder Spiegel so hin und her, dass er das Licht durch die Linse weiterleitet, oder nicht. Die rasend schnelle Orientierung aller Spiegel im Raster ergibt ein bewegtes Bild, dass durch die Linse auf die Leinwand geleitet wird. Die Technik ist zwar komplex, aber recht unverwüstlich. Im Gegensatz zu LCD-Panels gelten DMD-Chips als langlebig.

Im Kino gibt es genau genommen drei DMD-Chips. Bei den sogenannten 3DLP-Beamern wird jeder Chip mit einer Grundfarbe beliefert, das Bild aus Rot, Grün und Blau dann zusammengelegt. Fast alle DLP-Beamer für den Heimgebrauch setzen dagegen auf nur einen Chip. Hier wird weißes Licht durch ein rotierendes Farbrad auf den DMD-Chip geleitet. Die Spiegel leiten das Licht nur dann weiter, wenn gerade das Licht in der passenden Farbe darauf scheint. Diese Farbräder haben mindestens drei, häufig aber auch sechs Farben, um möglichst feine Farbabstufungen zu ermöglichen. Werden die einzelnen Farben nacheinander von demselben Spiegel weitergeleitet, lassen sich daraus präzise Farbtöne mischen. DLP-Beamer mit Farbrad haben spezifische Vor- und Nachteile.

Vorteile

  • Langlebig — DLP-Beamer gelten als besonders ausdauernd. Außer der Lampe gibt es in der Regel keine Verschleißteile.
  • kein Farbverfall — Die Farbtreue ist sehr hoch, und bleibt es auch. Im Gegensatz zu anderen Technologien lässt auch die Sättigung nicht mit der Zeit nach.
  • feine Graustufen — Zu dem hohen Kontrast, den DLP-Beamer erreichen können, kommen viele Grauabstufungen. Auch in dunklen Bildbereichen rauscht kaum etwas.
  • sattes Schwarz — Für das Heimkino ausgelegte Modelle bieten exzellente Schwarzwerte — besser als LCD-Beamer.
  • Preis-Leistungsverhältnis — Wer für einen Beamer maximal ein paar tausend Euro ausgeben will, und die bestmögliche Bildqualität für das Heimkino sucht, der landet fast zwangsläufig bei DLP-Beamern.

Nachteile

  • gute Modelle teurer — Je nach Kriterium kann der DLP-Beamer der Wahl schnell zu teuer werden. Besonders starker Kontrast, hohe Leuchtkraft und leises Betriebsgeräusch treiben den Preis in die Höhe.
  • unflexibel — im Vergleich ist der Lüfter bei DLP-Beamern oft lauter, Funktionen wie Lensshift eher hohen Preisklassen vorbehalten. Das kann die Aufstellung im Heimkino erschweren.
  • Regenbogeneffekt — Nicht jeden Regenbogen sieht man gern; einigen Zuschauern fällt ein buntes Farbflimmern an harten Konturen und bei schnellen Bewegungen auf. Wer empfindlich dagegen ist, muss auf hohe Drehzahlen (RPM) des Farbrades achten, denn die können den sogenannten Regenbogeneffekt entscheidend lindern. Die meisten Zuschauer bemerken den Effekt allerdings nicht, oder stören sich nicht daran.

Gute Beispiele

Der Samsung SP-A600B zeigt beeindruckend, was billige DLP-Beamer heute leisten können. Für aktuell rund 800 Euro zeigt der Beamer ein sehr scharfes Bild mit wunderbar exakten Farben. Wer sich schnell über leicht verfälschte Farbtöne ärgert, der hat in dieser Preisklasse kaum eine Alternative. Auch die Nachteile des SP-A600B sind typisch für DLP-Beamer: Er ist unflexibel bei der Aufstellung und wird ziemlich warm. Dafür bleibt er vor allem im Eco-Modus eingermaßen leise.

Nicht ganz neu ist der Acer H7531D bei uns, aber immer noch eine Empfehlung wert. Schon damals ein Schnäppchen für unter 1000 Euro, ist er noch einmal billiger geworden. Wirklich warnen muss man vor dem Beamer höchsten bei Zuschauern, denen der Regenbogen-Effekt auffällt. Dafür leuchten die Farben, der H7531D ist kompakt und leuchtstark genug, um auch mal ins Wohnzimmer gestellt zu werden. Und er überzeugt mit hoher Bildschärfe.

Auch der Optoma EH1020 mag nicht flüsterleise sein, aber bei knackigen 3000 Lumen Helligkeit darf der Beamer auch weit von Leinwand und Zuschauer entfernt stehen. Für inzwischen unter 1500 Euro bietet Optoma Full HD Auflösung, hohe Farbtiefe und eine gute Lampenlebensdauer. Bei der hohen Leuchtkraft und knapp 3 kg Gewicht ist der EH1020 vor allem dann sinnvoll, wenn er nicht immer im abgedunkelten Heimkino steht.

Nur im abgedunkelten Raum zeigt der Mitsubishi Electric HC4000, was er kann. Auch er hat die 1500-Euro-Marke unterschritten, er setzt aber andere Prioritäten. Die Leuchtstärke ist mit 1300 Lumen deutlich niedriger, dafür ist er aber im Eco-Modus richtig leise, zeigt ein Bild mit noch satteren Farben und höherem Kontrast. Auch hier hält die Lampe bis zu 5000 Stunden bis zum Wechsel. Als echter Heimkinobeamer ist der HC4000 damit eine erstklassige Wahl.

Der BenQ SP890 erinnert uns an Zeiten, als man für unter 2000 Euro gar nichts heimkinotaugliches bekam. Wer heute rund 5000 Euro Budget mitbringt, der darf einen echten Qualitätssprung erwarten. Der SP890 ist mit 4000 Lumen sehr hell. Noch stärker begeistert das Kontrastverhältnis. Ob man Filme im Garten schauen will, oder im Heimkino richtig große Bilddiagonalen umsetzen, alles geht mit dem SP890. In dieser Preisklasse bekommt man sogar eine Lensshift-Funktion geboten. Nach der Kalibrierung überzeugen auch brillante Farben. Für kleine Räume röhrt er allerdings zu laut.

DLP-Beamer: Die Kurzfassung

Zum Schluss nochmal das Wichtigste in aller Kürze: DLP-Beamer sind die Könige des Heimkinos. Bei einem Budget um 1000 Euro und etwas darüber findet man exzellente Modelle mit hoher Farbtreue und gutem Kontrast. DLP-Beamer sind langlebiger, als LCD-Beamer, eignen sich auch für die Dauernutzung. Probleme kann es geben, wenn man sich am Regenbogeneffekt, oder an lauten Lüftergeräuschen stört. Und DLP-Beamer sind vergleichsweise unflexibel bei der Aufstellung. Wer diese drei Probleme nicht dulden mag, der schaut sich eher nach LCD-Beamern um. Sind auch Schwarzwert und Kontrast wichtig, dann sollte man ruhig etwas mehr investieren.

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