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IFA 2011: 3D-Fernseher und Smart-TVs

IFA 2011: 3D-Fernseher und Smart-TVs

Es ist wieder soweit: Miss IFA hat die feuerwehrrote Perücke aufgesetzt. Ahnungslose Nachrichtensprecher versuchen zur Primetime Begriffe wie „Smart TV“ zu erläutern. Und jeder Hersteller packt die neuesten Fernseher aus. Auch wir waren auf der IFA 2011, und wir verraten, was unserem fachkundigen Blick standgehalten hat. Wer hat die schicksten neuen Fernseher? Wer hat die aberwitzigsten Produktideen? Welcher Trend ist keine olle Kamelle? Wir haben eine Meinung dazu.

IFA 2011 — keine neuen Trends

Um es so brutal zu sagen: Große neue TV-Trends kann man auf der IFA 2011 nicht ausmachen. Die großen Themen der Funkausstellung, Smart TV, 3D und ein bisschen Öko haben wir alle schon gesehen. Ergiebig ist die IFA aber für alle, die nicht auf Zukunftsmusik stehen, sondern auf Fernseher. Vorgestellt wurden einige marktreife Modelle.

Panasonic wird immer smarter

Dass die Plasma-Fernseher von Panasonic zu den besten erhältlichen 3D-Lösungen für zu Hause gehören, ist keine Neuheit. Trotzdem konnte man sich davon auf der Messe auch im direkten Vergleich überzeugen. Nicht nur für Neukäufer spannend ist aber die Bandbreite der als „Smart Viera“ beworbenen Funktionen rund um Internet und Netzwerk. Per Firmware-Update landet jetzt etwa HbbTV auf den VT30-Plasmas. Und aus dem Internet gestreamte Spiele werden wohl recht bald auf vielen verschiedenen Fernsehern landen. In anderen Ländern ist mit Onlive schließlich schon ein Dienst gestartet, der beweist, dass es geht.

Samsung bleibt bei Edge LED

Wer einen 75 Zoll großen Fernseher aus Samsungs 9er Serie begutachten will, muss zur Messe kommen, oder in die USA auswandern. Vorerst zumindest wird Samsung den Riesenfernseher der D9500 LED-TV-Serie nicht in Deutschland einführen; vielleicht im nächsten Jahr? Außerdem arbeitet Samsung hart daran, unseren aktuellen Überblick zu LED-Fernsehern zu widerlegen. Der Konzern zeigt Edge-LED-Fernseher, die mit kleinen Spiegeln hinter dem Panel auch Local Dimming umsetzen können. Auch Samsungs Plasma-Aufstellung mit dünnen Rahmen hinterlässt einen guten Eindruck.

Toshiba erfüllt 3D-Träume

Mit dem ZL2 schreibt Toshiba TV-Geschichte. Der 55 Zoll große LED-Fernseher ist der erste in Deutschland verkäufliche TV seiner Art, der 3D in dieser Größe ohne Brille zeigt. Wohlgemerkt ist der 55ZL2G keine Zukunftsmusik, sondern erscheint schon im Dezember für wuchtige 8000 Euro. Der 3D-Effekt geht mit sichtbaren Qualitätsverlusten einher, ist aber immer noch beeindruckend, funktioniert für mehrere Zuschauer und ist sehr viel entspannter als alle Brillenlösungen. Ein netter Nebeneffekt der eingesetzten Speziallinsen-Technologie: In 2D hat der ZL2 ganze 3.840 x 2.160 Pixel Auflösung.

Philips lädt zum 3D-Vergleich

Philips gehört zu den wenigen Herstellern, die keine klare Präferenz erkennen lassen. 3D mit Shutterbrillen steckt der Hersteller in seine Top-Modelle, 3D mit Polfilter in etwas billigere Fernseher. Wer die Technik vergleichen will, kann hier also vorbei schauen. Immer noch beeindrucken uns die 21:9-Fernseher, die 9000er Serie mit ihrem Full LED-Backlight und die stimmungsvolle Wandbeleuchtung Ambilight. Aber neu ist das alles nicht. 3D ohne Brille ist auch bei Philips am Stand, aber leider noch als Prototyp.

Hannspree ist anders

Wo man bei anderen TV-Herstellern lange nach Alleinstellungsmerkmalen auf dem Datenblatt suchen muss, trifft uns die Kreation von Hannspree voll ins Gesicht: ein vermeintlicher Football mit eingebautem 55-Zoll-Fernseher. Neben großen und witzigen Gehäuseideen für Sportfans, hat der Hersteller auch abgefahrene Gehäuseideen für das Kinderzimmer. Oder vielleicht stellen sich auch Erwachsene einen Plüsch-Fernseher in das Schlafzimmer?

Sony macht Science Fiction wahr

Bevor man über die IFA-Neuheiten von Sony und die zugegeben guten Fernseher reden kann, muss man die vielleicht abgefahrenste Neuheit der Messe aufsetzen. Der Personal 3D Viewer, als Protoyp von der CES bekannt, ist jetzt ein ernsthaftes Produkt. Ob man für den Helm mit zwei kleinen OLED-Bildschirmen und Surround-Kopfhörer wirklich 800 Euro ausgeben will, wenn er im Herbst erscheint, wissen wir auch nicht. Aber beeindruckende Bildqualität muss man dem „Kopfkino“ doch bescheinigen. Darüber hinaus macht Sony das, was man von dem japanischen Konzern erwartet: Die smarten 3D-Fernseher im Monolith-Design sind nicht neu, aber einen Blick wert. Und in der Top-Serie HX925 wird ein 65-Zoll-Modell eingeführt.

Mitsubishi zeigt den Laser-TV

Wirklich so etwas wie eine technische Innovation ist die Laser-Technik von Mitsubishi. In den USA bereits als LaserVue erhältlich, ist der Laser-TV in 75 Zoll nun erstmals in Europa zu sehen. Und der sieht, soweit man das auf einer Messe überhaupt beurteilen kann, gut aus. Der Stromverbrauch ist trotz des monumentalen Bildes sparsam; nur die konkrete, verbindliche Ankündigung des Fernsehers für den deutschen Markt fehlt noch. Wir wären dafür.

LG feuert aus allen Rohren

Wieder in die Vollen greift LG. Unter der Schar von Edge-LED-, Full-LED- oder auch Plasma-Fernsehern stechen zwei Trends heraus. Erstens ist LG auf der Messe inzwischen ein Verfechter der Polfilterbrille. Aber die kennt man natürlich bereits. Größere Erkenntnisse beschert die Erklärung, was ein Nano-TV ist. Hier kommt ein herkömmlicher Full-LED-Fernseher mit Local Dimming zum Einsatz — eine Nanofolie auf dem Panel streut das Licht dann aber leicht und lässt die Ausleuchtung so homogener erscheinen. Gute Eindrücke hinterlassen der schicke 72 Zoll große 3D-Full-LED-Fernseher LZ9900 und der D2000, ein Monitor mit gutem 3D-Effekt ohne Brille.

Sharp bleibt scharf

Wo bleibt der Elite TV? Der heiß ersehnte LED-Fernseher, der das legendäre Knowhow von Pioneer zurück bringen sollte, fehlt an Sharps Messestand. Aber wer sich einfach bombastische Technik anschauen will, kommt trotzdem um Sharp nicht herum. Zu begutachten ist ein 85 Zoll großer Bildschirm mit ganzen 7680 x 4320 Bildpunkten Auflösung (sprich: 8k4k). Was soll man dazu sagen? Das Bild ist scharf, egal wie nah man davor steht.

IFA 2011: Kann man machen

Ist die IFA 2011 nun also eine Art Flop? Ein Beleg für Innovationsarmut im TV-Markt? Das wäre übertrieben. Offensichtlich dauert es ein paar Jahre, bis Trends wie 3D und Internet-TV wirklich ausgereift sind und im Massenmarkt ankommen. Kunden, die sich nicht nur für Neues begeistern, sondern auch für gute, erhältliche Produkte, ist die Messe sehr ergiebig. Für Technikfans, die sich auch über abgefahrene Prototypen freuen, ist die IFA wie immer ein Muss. Nur die schicken OLED-Fernseher, die möchten wir im nächsten Jahr bitte wieder sehen.

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