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IFA 2010: Rückblick auf die besten Fernseher

IFA 2010: Rückblick auf die besten Fernseher

Die IFA 2010 ist vorbei! Und wer nicht dabei war, der hat einiges verpasst. Zum 50. Jubiläum zeigte sich die Messe stark, wie lange nicht mehr. Die Ausstellungsfläche wuchs um 11 Prozent, und bot den 235.000 Besuchern (+5 Prozent) damit immer noch nicht viel Platz. Kein namhafter Hersteller hat gefehlt: Wir haben Eindrücke von allen großen mitgebracht und zeigen, was Samsung, Philips, LG, Panasonic, Sony, Sharp und Toshiba diesmal zu bieten hatten. Dabei gab es zwar keine großen Überraschungen, aber immer mehr Techniken, die man sehen muss, um sie zu begreifen. Das Quattron-Panel von Sharp, brillante OLED-Fernseher von LG und 3D-Fernseher kann man noch so lange beschreiben: Eine Live-Begegnung sagt mehr als tausend Worte.

Samsung: 3D LED TV C9090

Kurz vor der Messe noch hat Samsung mit dem LCD-Fernseher C7070 bei Stiftung Warentest abgeräumt. Darauf wollte der Hersteller in aller Deutlichkeit zur IFA hinweisen. Das ist zwar lange nicht genug, um eine ganze Messehalle in Berlin zu füllen. Genau das hat Samsung aber getan. Fremdartig und schön sahen die Türme aus Fernsehern aus, die der Hersteller errichtete. Auch bei genauem Hinschauen verfestigte sich der Eindruck, dass Samsungs Fernseher beim Design ganz vorne liegen.

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Der bereits erhältliche 3D LED TV C9090 ist das aktuelle Topmodell von Samsung. Der extrem flache Fernseher besticht auch live durch gute Bildqualität, die vom edlen schlanken Alurahmen noch hervorgehoben wird. Beim Anblick der Fernbedienung kann man sich dann ein Kichern nicht verkneifen: Der Hersteller hat ernsthaft einen Touchscreen mit eigenem TV-Tuner verbaut. Das treibt womöglich Kosten und Batterieverbrauch, aber es macht auch Spaß und erlaubt tatsächlich eine komfortable Bedienung. Der C9090 ist zwar schon erhältlich, aber bei Preisempfehlungen ab 4.000 Euro hatten die meisten Besucher das Samsung-Flaggschiff wohl nicht zu Hause stehen. Also lohnte sich der Besuch auf der Messe.

Ob man die aktuelle Technik für 3D-Fernseher überzeugend findet oder nicht, ist Ansichtssache. Aber wir und viele Besucher waren von den ausgestellten 3D-Fähigkeiten der neuen Modelle beeindruckt. Wie alle namhaften Hersteller auch steckt Samsung die Technologie in eine ganze Palette neuer Fernseher. Und wie bei der Konkurrenz auch muss man eine batteriebetriebene Spezialbrille aufsetzen, um in die Tiefe zu sehen.

Nicht nur Verbraucher waren begeistert. „Ein voller Erfolg für Samsung“ resümiert Samsung-Manager Hans Wienands und sieht Samsungs Produktpalette gut für das Weihnachtsgeschäft aufgestellt.

Philips: Cinema 21:9 Platinum Series

Alles Ambilight? Bei Philips bestimmte die stimmungsvolle Wandbeleuchtung für Fernseher das Bild auf der IFA 2010. Der vielleicht spannendste Fernseher aus dem aktuellen Programm ist der überarbeitete Cinema 21:9 Platinum Series. Die LED-Beleuchtung ist in feine Cluster aufgeteilt, um starken Kontrast mit präzisem Local Dimming umzusetzen. 400-Hertz-Technologie dürfte auch im 3D-Modus noch sehr ruhige Bilder ohne erkennbares Flimmern möglich machen. Und mit 58 Zoll oder 147 Zentimeter Bildschirmdiagonale ist der neue Cinema 21:9 ein noch größeres Modell, als der Vorgänger. Wer wirklich vor allem Kinofilme zu Hause schaut, der hat mit dem neuen Philips-Modell auf jeden Fall eine gute Alternative zur Leinwand.

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Wer auch mal ganz normal fernsieht, der ist eher an den Topmodellen der 9000-Serie interessiert. Die mit dem EISA Award ausgezeichneten Fernseher bieten dieselben Technologien, die auch den neuen Cinema 21:9 zum Prestigemodell machen. Aber dank dem 16:9-Format stellen sie normale Fernsehinhalte ohne schwarze Balken oder Bildverzerrungen dar.

Auch einen EISA Award hat der Green TV von Philips gewonnen. Auf der Messe konnte man sich davon überzeugen, dass auch der grüne Fernseher von Philips (keine Angst, das Gehäuse ist chromsilbern) mit 100-Hertz-Panel und LED-Beleuchtung ein richtig gutes Bild zeigt — dabei verbraucht der 42-Zöller nur 46 Watt! Das muss man Philips erst einmal nachmachen.

Glücklich zeigt sich Philips auch von offizieller Seite. Geschäftsführer Henrik Köhler freut sich über den regen Zuspruch der Besucher und viele Bestellungen des Handels, die „deutlich über Vorjahr“ liegen würden.

LG: 31 Zoll 3D OLED TV

Wir bei TVfacts.de sind schon immer Anhänger einer fast vergessenen Innovation: OLED-Fernseher. Seit dem gefloppten Start der Technik 2007 warten wir vergeblich auf OLED-TVs mit großem Panel. Nun sieht es so aus, als könnte das Warten dank LG bald ein Ende haben. Der Hersteller beglückte uns auf der IFA mit einem 31 Zoll großen OLED-Fernseher. Wer die Technik einmal sieht, der ist in der Regel begeistert und versteht auch, warum der 31 Zoll OLED TV voraussichtlich 5.000 Euro kosten soll. Der Kontrast ist auch bei spitzen Blickwinkeln atemberaubend hoch, die Farben brillant, und die Gehäuse extrem schlank. Ob sich der recht kleine Fernseher mit dem großen Preis gut verkauft, wissen wir nicht. Aber ihn zur IFA 2010 mitzubringen, hat sich für LG bereits ausgezahlt. Denn der Fernseher war ein echter Hingucker und fesselte Passanten.

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Live auf der Messe fiel die exzellente Farbdarstellung der LG-Fernseher ins Auge. Mit gutem Design können zumindest die Topmodelle des Herstellers ebenfalls glänzen. Der LEX8 überzeugte unter den herkömmlichen Fernsehern am stärksten und ist bei LG erste Wahl bei großen Panels. Dank neuer Produktionsverfahren schafft LG es, Direct LED-Beleuchtung und eine flache Bauform zu vereinen. Der Fernseher ist also sehr schlank, zeigt aber ein ausgesprochen helles und brillantes Bild mit hohem Kontrast. Ob die „Micro Pixel Control“ wirklich so viel präziser ist, als herkömmliches Local Dimming, wagen wir noch nicht zu beurteilen.

Plasma-Fans freuen sich über den PX950 — der weltweit erste Fernseher, der ein THX-Zertifikat für das gute 3D-Bild bekommen hat.

Glücklich zeigt sich LG auch von offizieller Seite. „Äußerst positiv“ hätten eigentlich alle Besucher auf das Sortiment von LG reagiert, freut sich Ulrich Kemp von LG Electronics Deutschland.

Panasonic: 3D Plasma TV TH-152UX1

Alle setzen auf 3D. Auch Panasonic; aber wie behauptet man sich gegen die starke Konkurrenz? Für Kinder und Menschen mit großen Köpfen gäbe es da etwas: Panasonic führt drei Größen für seine Sichtbrillen ein. Das macht den Vorratskauf für Gäste bei Preisen von 150 Euro pro Stück nicht gerade billiger, aber dafür braucht auch niemand nachher eine Kopfhautmassage. Ein Allround-Modell mit verstellbaren Nasenflügeln ist ebenfalls angekündigt.

Wenn man 3D interaktiver als mit Filmausschnitten präsentieren will, greift man am besten zum Game. Genau das tat Panasonic und lud die Besucher der IFA 2010 zum Zocken in der dritten Dimension; nach wie vor eine der besten 3D-Anwendungen, und vielleicht die einzige, bei der man nicht lange nach Inhalten suchen muss.

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Ganz ohne technisches Glanzstück wollte auch Panasonic nicht zur Messe kommen. Und der Plasmafernseher TH-152UX1 erfüllt die Anforderung locker. Der größte 3D-fähige Plasmafernseher der Welt mit einer Auflösung noch über Full-HD-Niveau kam zur IFA. Die technischen Daten des Fernsehers überzeugen, vor allem aber beeindruckt das Format mit der schieren Wucht seiner Größe. Kleine Menschen verschwinden neben dem Fernseher fast: 3,86 Meter Bilddiagonale, rund 1,80 Höhe. Der Fernseher wird nicht durch viele Treppenhäuser passen, aber Begeisterung löst er auch aus, wenn man ihn nicht kaufen will. In Panasonics Halle war es recht dunkel, was nicht gerade zu besseren Fotos auf unserer Seite beitrug. Aber so kann man sich auch eher von der Bildqualität der Fernseher überzeugen — im tageshellen Wohnzimmer schaut man schließlich keinen Film.

Vielleicht lag es ja auch am großen Plasmafernseher, dass Panasonic seine Standfläche um stolze 600 Quadratemeter vergrößert hat. „Sehr wichtig“ war die größere Fläche laut Ralf Hansen von Panasonic auf jeden Fall, und die Messe wieder „deutlich internationaler“.

Sony: Bravia NX715 und NX815 3D TVs

Bei Sony setzt man zur IFA 2010 ganz auf das Publikum. Und da gilt es in den Augen des Herstellers weniger, Kunden für bestimmte Fernseher zu begeistern. Im großen Rundumschlag ging es um die neue Welt der Unterhaltung in 3D. Sony produziert schließlich selbst 3D-Inhalte, will neben 3D-fähigen Fernsehern auch Blu-ray-Player und die 3D-fähige Playstation 3 an den Kunden bringen. Das funktionierte: Viel Begeisterung und seine sehr volle Halle zeigten, dass Sony die richtige Strategie gefahren hat.

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Auch die 3D-Produktion zum Anfassen war sicher eine tolle Idee: Auf großer Bühne produzierte Sony 3D-Aufnahmen und präsentierte die als Live-Übertragung auf der Messe. Dass die Technik auch eine sinnvolle Anwendung hat, dokumentieren die 3D-Blu-rays mit Spielszenen der Fußball-WM. Sony hat in Südafrika viele Spitzenspiele in 3D gefilmt. Die resultierende Blu-ray kann vor allem demonstrieren, warum 3D und Sport sich gut vertragen. Gran Turismo 5 ist dazu inzwischen das obligatorische 3D-Demospiel für Sony. Und die Rennsimulation für PS3 soll sogar noch rechtzeitig zu Weihnachten erhältlich werden; ganz im Gegensatz zu manchen 3D-Blu-rays.

Zur IFA 2010 wollte Sony noch einmal die Fernseher NX715 und NX815 vorstellen. Die Modelle wurden zwar schon vorgestellt, sind aber noch neu. Im sogenannten Monolith Design kommen die Fernseher sehr flach und reduziert daher. Das sieht in natura richtig edel aus und dürfte sich in ganz verschiedenen Wohnzimmern sehr gut machen. Jeffry van Ede, Geschäftsführer von Sony Deutschland, freut sich auf jeden Fall über den „rundum gelungenen Auftritt“.

Sharp: Aquos LE925 3D TV

Alles auf Quattron: 800 Quadratmeter umfasste der öffentliche Teil von Sharps Messepräsenz auf der IFA. Und das neue Vierfarbpanel spielte die klare Hauptrolle. Während in jüngerer Vergangenheit die Stiftung Warentest in Sharps Suppe gespuckt und dem Fernseher mit Quattron-Panel „viel zu kräftige Farben und ein unnatürlich buntes Bild“ bescheinigt hat, ist davon auf der Messe nichts zu erkennen. Brillante Farben und ein starkes Kontrastverhältnis zeichnen Sharps Quattron-Fernseher auf der IFA aus. Genau die Farbwiedergabe hat sich dem subjektiven Messeeindruck nach also verbessert, nicht verschlechtert. Liegt es am verwendeten Videomaterial? An einer besseren Kalibrierung? Man darf gespannt sein, wie die Quattron-Fernseher in Zukunft von Fachleuten und Kunden aufgenommen werden.

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Und auch Quattron-Fernseher setzen auf 3D. Der Aquos LE925 ist das neue Topmodell in 60 und 46 Zoll. Besonders bei 3D-Bildern soll der Fernseher richtig leuchtstark werden. Das ist nicht uninteressant, schließlich klauen die Shutter-Brillen dem 3D-Bild unweigerlich einiges an Helligkeit. Edle Materialien und eine solide Verarbeitung verstärken den guten Eindruck. Der LE925 soll lange Freude machen; das muss er bei Preisen ab 2.900 Euro aber auch. Über „begeisterte Rückmeldungen“ für den Messe-Auftritt freut sich der Geschäftsführer von Sharp Deutschland, Frank Bolten.

Toshiba: 55ZL1 LED TV mit Cevo Engine

Aus Cell mach Cevo: Toshiba hat den Cell TV in Japan bereits auf dem Markt. Das absolute Luxusmodell mit leistungsstarkem Prozessor wäre hierzulande aber arg teuer geworden. Also kommt die „Cevo Engine“ zur IFA und bald auch in den Handel. Immer noch ein absolutes Topmodell soll der 55ZL1 mit 55 Zoll Bildfläche, Unterstützung für das Internet-Fernsehen HbbTV und LED plus Local Dimming werden. Wie es sich für einen modernen Fernseher gehört, besitzt der 55ZL1 starke 3D-Funktionen. Die Konvertierung von 2D zu 3D soll von der großen Rechenleistung der Cevo Engine klar profitieren. Außerdem soll sie Bildparameter im laufenden Betrieb so nachregeln, dass auch im 3D-Betrieb mit Shutterbrille noch brillante Farben und starker Kontrast möglich bleiben. Wer sich vor qualitativ schlechten 3D-Übertragungen im Side-by-Side-Verfahren fürchtet, wird ebenfalls bedient. Denn die Cevo-Engine kann niedrig aufgelöstes 3D-Video auf 1080p steigern. Ein schnelles Panel und dänisches Design von Jacob Jensen sollen den Fernseher zum Must-Have machen. Für „unter 5.000 Euro“ soll der Fernseher im Frühjahr kommen.

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Das von Bang & Olufsen bekannte Designstudio ist auch beim WL768 in Erscheinung getreten. Heraus kommt ein wunderbar nüchternes, schlankes Gehäuse. Der WL768 kommt mit seiner Edge LED-Beleuchtung nicht an die Sphären der Cevo-Fernseher heran. Dafür erscheint er rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft. Und der WL768 ist nicht nur ein 3D-Fernseher. Auch er kann für 3D-Bilder Panelhelligkeit und Bildauflösung steigern.

So eine starke 3D-Aufstellung sorgt für glückliche Besucher und glückliche Manager. „Mit dem Besucherandrang“ war auch Gerd Holl von Panasonic „sehr zufrieden“.

Die IFA ist wieder wer

Zeigte sich die IFA noch 2009 eine krisengeschüttelte und verunsicherte Branche, ist die Stimmung jetzt wieder deutlich besser. Nicht nur Miss IFA strahlte beim Anblick der neuen Produktinnovationen. Gerade die 3D-Technik begeisterte viele Besucher. Noch immer bereitet vor allem die Frage nach Inhalten Kopfschmerzen. Weder Fernsehprogramme noch 3D-Blu-rays sind in der nötigen Menge vorhanden. Aber mit ein bisschen Glück und ein bisschen Geduld wird aus 3D wirklich noch die Technik der Zukunft.

Eines hat sich in Berlin wieder klar gezeigt: Wer sich für Fernseher interessiert, der sollte sich die IFA im Kalender anstreichen. Nirgendwo sonst kann man so viele Innovationen live in Augenschein nehmen.

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